Fersensporn - Fasziitis Plantaris

Beim schmerzhaften Fersensyndrom (Fasziitis plantaris) entwickeln sich Beschwerden an der Fusssohle, nahe der Ferse. Unter der Fusssohle läuft ein sehniges Band, die faszia plantaris, welches das Fersenbein mit dem Fussballen verbindet. Dieses Band hilft, den Fuss zu stabilisieren und die Zehen zu beugen. Eine Entzündung dieser Faszie kommt häufiger vor und ist sehr schmerzhaft.


Symptome

Die Schmerzen sind vom vorderen Fersenteil sowie unter Druck auch punktuell in der Mitte der Fusssohle spürbar. Mit den ersten Schritten am Morgen sind sie am stärksten, verringern sich aber im Laufe des Tages. Nach einem anstrengenden Tag mit vielen Aktivitäten (Sport, viel Stehen, Laufen) können die Schmerzen zum Abend hin auch zunehmen und in den gesamten Fuss und die Innenseite des Unterschenkels ausstrahlen.


Entstehung

Fasziitis plantaris entsteht durch Überbelastung. Durch die hohe Beanspruchung des Bindegewebsbandes können Mikrorisse im Gewebe entstehen, die sich entzünden und degenerativ verändern können. Diese Überbelastung ist häufig eine Folge langen Stehens und Laufens (stehende Berufe), des Übergewichts sowie einer verkürzten Achillessehne. Wegen der Häufigkeit der Erkrankung zwischen den 40. und 60. Lebensjahren sind mittlerweile auch Veränderungen im Gewebe durch die hormonelle Umstellung des Körpers in der Diskussion.

Durch den Entzündungsprozess kann sich Kalk am Sehnenansatz ansammeln. Man spricht dann gerne vom Fersensporn, der nicht, wie oft gedacht, Ursache des Fersenschmerzes ist. Die Bezeichnug Fersenspron ist verwirrend, da damit häufig Fasziitis plantaris gemeint ist. Ein Fersensporn muss nicht schmerzhaft sein und bedarf nicht unbedingt einer Behandlung.


Teufelskeis

Über Wochen und Monate verspüren Sie Schmerzen an der Fußsohle, nahe der Ferse. Meist reagiert eine bestimmte Stelle sehr schmerzempfindlich auf Druck. Durch mangelnde Erholung wird der Entzündungsprozess (meist am Sehnenansatz) vorangetrieben. Lediglich während der nächtlichen Ruhephasen entspannen die Muskeln und der Heilungsprozess der Fusssohle kann beginnen.

Doch das Dilemma ist vorprogrammiert: Nach dem Aufstehen reißen Sie mit den ersten Schritten die Mikrorisse in der Sehne wieder auseinander – der Teufelskreis beginnt.


Herkömmliche Behandlungsmethoden

Die Fasziitis plantaris-Behandlung konzentriert sich auf den Schmerz, d.h. dem Bein wird Ruhe verordnet. Bei stärkeren Schmerzen werden oft Schmerzmittel verschrieben.

Da Erkrankung selbstheilend ist, kann der Patient bei natürlichem Heilungsverlauf in ca. 1 bis 2 Jahren beschwerdefrei sein. In klinischen Studien wird angegeben, dass 80% aller konservativ (d.h. ohne Operation) behandelten Patienten nach 4 Jahren völlig beschwerdefrei waren. Es existieren noch eine Reihe ähnlicher Praktiken, die allesamt zu vergleichbaren Ergebnissen führen. Rückschlüsse über die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethoden liegen hier klar auf der Hand.


Alternative Behandlungsmethode – die Nachtschiene

Um den Teufelskreis zu durchbrechen, empfehlen wir eine sogenannte „Nachtschiene“. Hierbei handelt es sich um eine abnehmbare Unterschenkelschiene mit einer Zehenplatte, die Ihnen hilft, die Heilungszeit wesentlich zu verkürzen. Erreicht wird dies über eine nächtliche Ruheposition, bei der das Sehnenblatt leicht gespannt bleibt. Diese Stellung entspricht in etwa der, die Ihr Fuß auch tagsüber bei der Abrollbewegung einnimmt. Somit wird die heilende Sehne morgens nicht gleich wieder überdehnt.

Das Tragen der Nachtscheine ist vollkommen schmerzfrei. Sie wird zur Nacht mit Klettbändern fixiert, und kann, beispielsweise für den nächtlichen Toilettengang, leicht wieder entfernt werden. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel 3 Monate. Meist stellt sich ab der 2. Woche allmählich eine Besserung ein.

Das Tragen der Schiene ist gewöhnlich unproblematisch. Manchen Patienten ist es durch die ungewohnte Position allerdings nicht möglich, die Schiene gleich die ganze Nacht zu tragen, da Muskelkrämpfe auftreten können. In diesem Fall raten wir zu einer kurzen Eingewöhnungszeit: Nehmen sie Ihre Schiene einfach ab und versuchen es in der nächsten Nacht erneut.


Weitere Hinweise

Tragen Sie bequemes festes Schuhwerk mit guter Fersendämpfung, wie Sport- oder leichte Wanderschuhe, die Ihr Fussgewölbe gut unterstützen. Bei längeren Ruhepausen, z.B. auf der Couch, empfehlen wir das Tragen der Schiene auch tagsüber.


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Mario Fritsch

Dipl. Gipsverbandmeister (NL)
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